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HS55V1 "Chicane Mk.2"

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Allgemeines zu Bauweise & Konstruktion

Zum Thema Gewicht: die 2000g sind eine Lüge, die Karre wiegt flugfertig 2350g, davon sind 400g Blei. Wehe, es wagt jetzt jemand über die Vorderrumpflänge zu lästern! Mit ein paar Tricks werde ich das Blei auf unter 150g drücken können, das ist machbar. Unter 100g Blei in der Schnauze wird dieses Modell leider nicht zu kriegen sein. Ohne Blei wiegt das Modell etwa 1950g, der Vorderrumpf ist also mal wieder zu kurz geraten, schade eigentlich. Ansonsten kann ich dank der V2A Flügelverbinder das Gewicht sofort bis auf 3300g raufschrauben, das reicht für den normalen Einsatzbereich, denn in dem Moment legt die Kiste plötzlich los, daß man Heimweh bekommt.

Das Gerät mutiert bei -2° Klappen zu einem Speedtier, das Handling ebenfalls. Dieses Modell ändert sehr stark seine Flugcharakteristik, je nach Trimmlage. Ein interessantes Phänomen, das ich in dieser Ausprägung bisher nicht kannte. Ich empfinde es aber als sehr positiv, weil ein trimmsensibles Modell ein gutes Feedback für die Einstellung liefert, man merkt sofort, was es nicht mag. Einige Modelle kann man bis hinter den Mond trimmen, es passiert nichts. Gut für einen Anfänger, schlecht für den Piloten, der sein Modell auf mehr Leistung trimmen will.

 

Tragflügel


Bild 2: Zusammenbau Rumpf/Verbinder/Flügelsteg. Die Balsakeile stellen die Passung zur Außenkontur und einen kerbspannngsarmen Übergang zum Holmsteg sicher.

Der Flügel ist in klassischer Positivbauweise mit Styrofoam hergestellt. Die Kerne habe ich bei Strohmaier schneiden lassen, wer Interesse hat, kann sie sich bei ihm bestellen. Die Qualität ist wirklich sehr gut, nein, ich habe keinen Werbevertrag mit ihm, falls jemand meine Unabhängigkeit infragestellen sollte...

Der Flügel sind nur mit 93er diagonal Kohle beschichtet, die Stege sind aus Schaum und mit Kohleschlauch überzogen (Siehe Tipps/Verbinder). Die Mitte ist zusätzlich mit 160er Kohle diagonal verstärkt. Diese Oberfläche ist insgesamt sehr empfindlich, es ist wirklich Vorsicht angebracht, Anfassen erzeugt bereits kleine Dellen. Die Holmgurte sind aus 75er Kohleband , innen dreilagig, nach außen auslaufend. Das entspricht etwa 30 NF24 Rovings in der Mitte, das ist mehr als genug, angesichts der gewaltigen Bauhöhe in der Mitte (300mm Profiltiefe an der Wurzelrippe).

Vor den Ruderklappen sitzen Stege aus hartem (70g) 5mm Balsa mit 160er Kohle beidseitig beschichtet als Plattenmaterial hergestellt. Die Ruderklappen verfügen über denselben Stegtyp, nur aus 1er Balsa. Die Klappen sind sehr steif, weil sie kurz und tief sind (vgl. Tipps/Flaps). Die Klappenenden müssen wegen der leicht auftretenden Delaminationen (trocken laminiert) mit irgendwas abgeschlossen werden, bei mir mit ein bißchen 5min Epoxi.

 

Rumpfbauweise

Der Rumpf ist komplett aus 163er Kohle aufgebaut. Das ist sehr steif und genau deswegen bruchgefährdet. Die bisher verwendeten 4 Lagen im Vorderteil haben sich für Stecklandungen als zu schwach erwiesen, besser 6 nehmen oder noch viel besser A/C Hybridgewebe, das dafür haufenweise. Eine Kevlarzwischenlage in der Keule wird von der Kohle im Bruchfall zerschnitten, deshalb einen Bruch lieber ganz vermeiden, mit einer C-Lage mehr. Kevlar komplett ist wohl die beste, aber auch teuerste Methode. Die Steifigkeit leidet dann ein wenig, aber der Rumpf hält dafür extrem viel aus. Wegen der kleinen Radien dieses Rumpfes habe ich die ersten beiden 163er Kohlelagen im Vakuum eingesaugt, dann spart man sich Ausschuß.
Der Rumpfquerschnitt ist mit 52x28mm an der dicksten Stelle etwas zu klein ausgefallen, das nervt etwas bei allem, was man tut. Besser sind 55x35mm, das ist wirklich eng genug. Den Leistungsunterschied wird man nicht merken. Dafür wird man sich zusammen mit der Hobbykasse über weniger gebrochene Vorderrümpfe freuen.

 

V-Leitwerk

Das VLW ist aus Bau-Styropor® (15kg/m³) mit je einem NF-24 Kohlefaserroving (1600tex) und einem Balsasteg (C/B/C) aufgebaut. Die Beplankung besteht aus 49er+25er Glas diagonal. In der Mitte ist noch 93er Kohle gegen das Abknicken bei Landestößen laminiert. Beide Hälften werden nach Fertigstellung zusammengeklebt. Hat bisher gehalten. Das ganze wird auf den Rumpf geschraubt. Die Passung zum Rumpf habe ich mit 5min Epoxi aufgebaut, hält. Die Ruderklappen sind als Elasticflap aufgehängt, das macht die Decklage. Die Anlenkung der Klappen erfolgt aus Gewichtsgründen mit üblichen Kunststoff Bowdenzügen. Die haben sich inzwischen als etwas zu weich herausgestellt, ich werde sie durch 1,5mm Stahldraht austauschen und wieder landen 20g Blei in der Rumpfspitze...

 

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