Thermiksegler mit kleinem Torquemax
LRK350-12-24w-0.85mm

Vollast und Teillast Effizienz

 

 

Da wir den schönen und und sehr leichten DataLogger haben, der "direkten Draht" zum SPEEDY-BL Controller hat, war es einfach einige Steigflüge mit einem leichten 2.5m Thermiksegler zu machen. Der "direkte Draht" besteht aus 5 Signalleitungen die direkt aus dem SPEEDY-BL über den unteren Stecker die Information bereitstellt. Die Drehzahl wird als die 3-Phasen Felddrehung gemessen, somit liegt die Frequenz bei dem LRK350-12  7 mal höher und somit 7 mal genauer, als die Luftschraubendrehung selbst.

Gemessen wurden mit einer Genauigkeit von 14 bit:

    • Motorspannung
    • Motorstrom
    • Luftschrauben-Drehzahl
    • absolute Höhe

Da mein gestecktes Ziel ist, die Flugdauer zu maximieren, habe ich auch Untersuchungen bei Motor-Teillast angestellt. Diese Meßflüge wurden auf einer Wiese spät abends durchgeführt, um möglichst Thermik auszuschließen oder mindestens zu erkennen. Die Steig-Meßflüge wurden ganz normal am Tage durchgeführt. Das Modell ist schon seit Jahren mit einem Vario ausgestattet, das es ermöglicht, die Steig- und Sinkflüge präzise zu steuern.

Thermiksegler 2.5m von 1998, heute mit Wölbklappen

Der kleine LRK350-12-24w-0.85 mit SPEEDY-BL

Steigflüge am 3.10.2001

Der Thermiksegler wiegt 1.7kg mit 8 Zellen N1700SCR. Es wurden Aeronaut Luftschrauben 17x9, 15x8, 14x7 untersucht. Am 3.10.2001 um 12 Uhr war natürlich auch Wind und Thermik im Spiel, aber da wollte ich nur die Steigleistungen beurteilen. dafür war das Wetter OK. Zuerst der Strom und Spannung bei 8 Zellen.

Dieser Flug war noch nicht optimal, mein Eintrag im Logbuch sagt:

8x1700 17x9 Aeronaut, LRK350-12-24w-0.85, sehr windig, bewölkt, kaum heil runtergekommen, soll nur genommen werden, um die Leistung und Drehung der LS, nicht die Steigung, zu berechnen. Schwerpunkt ganz vorne.

Also widmen wir uns gleich den zweiten Flug um 13 Uhr:

8x1700, 17x9 Aeronaut, noch immer windig, aber man kann schon besser die Steigleistungen und die Effizienz berechnen, Akku 1cm nach hinten.

Aus dem Bild des Fluges sieht man, daß ich mit der 17"x9" 5 m/s Steigleistung erreiche. Da ich den Strom und die Spannung, sowie auch die gewonnene Höhe habe, ist die Berechnung des Eta über alles möglich. Die ersten drei Steigflüge wurden in Vollast bei 190-230 W geflogen, der vierte in Teillast mit ca. 110 W.

1.Steigen = 5.08m/s Eta=46.6%
2.Steigen = 5.0m/s Eta=49.3%
3.Steigen = 4.5m/s Eta=45.4%
4.Steigen = 2.51m/s Eta=48.6% Teillast
5.Steigen = 4.7m/s Eta=50.2%
6.Steigen = 4.0m/s Eta=46.6%
7.Steigen = 4.0m/s Eta=53.3%
8.Steigen = 4.0m/s Eta=53.3%

Ergebnis:

1. Auf bei 5 m/s Steigen ist ein hohes Eta möglich.
2. Überraschenderweise ist das Eta in 50% Teillast auch sehr hoch. Das bedeutet, daß der SPEEDY-BL Freilauf sehr gut funktioniert.
3. Die 17x9 ist doch zu scharf für diesen kleinen Segler.


Effizienzfrage:

bei welchen Strom erreicht man die beste Energieausbeute bei Motor Ri=48 mOhm und realistischen Zellen Ri=6 mOhm. Hier sieht man auch, daß es wenig Sinn hat, die Motor Ri sehr klein zu machen, wenn die 8 Zellen dann auch so um 50 mOhm haben (nur aus der Sicht der Energieausbeute, wenn Ri klein, dann ist meistens der Leerlaufstrom groß).

Effizienz des Akkus und Motors bei unterschiedlichen Strömen

Aus dem Bild kann man leicht erkennen, daß eine kleinere Luftschraube ran soll. Sie kommt auch an die Reihe. Den Motor habe ich auch für die 15"x8" entworfen.

In diesem Flug sieht man, daß es ziemlicher Absaufer herrschte und anstatt Sinkleistungen von 0.49 m/s vorzufinden, sehen wir Sinken zwischen 0.6 bis 0.73 m/s. Nichtsdestotrotz kann man auch diesen Flug verwerten. Das Flugbuch sagt:

15x8 und 8x3000 NiMH,

Die Steigleistungen sind jetzt:

1.Steigen = 3.66m/s Eta=57.9%
2.Steigen = 2.9m/s Eta=53.0%
3.Steigen = 2.54m/s Eta=51.8%0

Die Etas mit dieser 15x8 LS liegen deutlich über die Etas mit der LS 17x9. Das war zu erwarten, da der Motorstrom jetzt um die 13-14 A liegt und auch die LS weniger Leistung umsetzen muss (um so weniger Leistung, desto wirkungsvoller arbeitet die LS).

LRK350-12-24: Motorstrom und Akkuspannung mit 17x9 und 15x8


Sunset-Flug

In diesem 55 Minutigen Flug aus einem 8 Zellen alten Akku (N1700SCR) kann man schon erkennen, was in so einem LRK-Motor steckt. Hier störte kein Wind die Messung. Zur Kontrolle wurde auch die Summe des Stromes (Das Integral) aus der Messung berechnet: 1650mAh. Das stimmt mit der Entladung des Akkus ganz gut.

Die Berechnung der Effizienz geschieht, wie immer, über alles, d.h.

Eta=Ep/E=gewonnene Potential Energie / bezogenen elektrische Energie

Ep=m*g*h     in Joule

E=U*I           in Joule

Zuerst wurden 3 Steigflüge in Vollast ausgeführt:

Die Effizienz Eta in %, Steigleistung und elektrische Leistung:

1.Steigflug   47.0%   3.57m/s   140W
2.Steigflug   52.8%   3.48m/s   130W
3.Steigflug   52.4%   3.41m/s   125W

Teillast-Flüge

dann 4 Steigflüge in Teillast (so langsam wie nur möglich, die Steigrate wurde "live" in Variometer gehört!)

Die Effizienz Eta in % und elektrische Leistung:

4.Steig 50.8% Teillast 40W
5.Steig 56.9% Teillast 50W,37W,28W
6.Steig 52.7% Teillast 30W
7.Steig 47.6% Teillast 20W

Die Effizienz bei der Teillast ist genau so gut wie bei Vollast (in Rahmen der Meßgenauigkeit)

Sogar mit 20W in Teillast bezogen aus dem Akku ist Steigen möglich. Der Leerlaufstrom scheint sehr zurückgegangen zu sein. Auch die PWM (Puls-Weiten-Modulation) des Controllers scheint sehr wenig Energie zu vernichten!

Wenn man die Motorleistungen und die Steigleistung in einem Graph darstellt, dann bekommt man eine Linie, die 0 m/s bei der Schwebeleistung erreicht. Bei Leistung 0 W sollte die Sinkleistung erreicht sein. Diese wurde auch erreicht, was beweist, daß nirgendwo Leistung im Motor als "Offset" verbraten wurde.


Erhöhung der Spannung

Da der LRK-Motor um 130 g weniger wiegt, als der vorher verwendete Johson HC683 mit dem 2.8:1 Getriebe, war es durchaus denkbar die Zellenzahl von 8 auf 10 zu erhöhen. Das Gewicht des Modell kam dann auf 1.8 kg. Natürlich hat der Akku dann 25% mehr Energie! Bei der gleichen LS 15"x8" wurden wieder über 220 W umgesetzt und die Steigleistung stieg von 3.5 auf ca 4.5 m/s. Eine Aufnahme eines Fluges ist hier.

Insgesamt ein toller Tausch. Bei gleichen Seglergewicht stieg die Flugzeit von 30 Minuten bei dem Kommutatormotor mit Getriebe, auf 55 Minuten mit dem 150 g leichten, aber leistungsfähigen LRK350-12-24w.

Ein derart hohes Eta um 48-50% kommt auf einige Aspekte zurück:

  • sehr hohe Effektivität des Motors,
  • kein Getriebe,
  • gut angepaßte LS
  • hohe Luftschraubeneffizienz, dank der niedrigen Watt-Leistung
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